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LMS – Warum ein branchenspezifisches Learning Management System?

Im Rahmen des Bundesprogramms „Aufbau von Weiterbildungsverbünden zur Transformation der Fahrzeugindustrie“ entwickelt der Weiterbildungsverbund Kommunalfahrzeugtechnik ein LMS (Learning Management System) – eine branchenspezifische Lernplattform für KMU.

Weiterbildung ist alternativlos
Gravierende Veränderungen in der Welt haben in allen Bereichen und natürlich auch – oder insbesondere – in der Fahrzeugindustrie verdeutlicht, dass die betriebliche Weiterbildung alternativlos ist. Die Digitalisierung, Automatisierung und Transformation der Wirtschaft erfordern von Beschäftigten die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzubilden und sich neue Kompetenzen anzueignen. Die zukünftigen Anforderungen des veränderten Arbeitsmarktes lassen sich nämlich nur durch ein lebenslanges Lernen erfüllen.
Betriebliche Qualifizierungsmöglichkeiten zeichnen sich in Deutschland durch vielfältige Facetten aus. Es gibt eine Vielzahl von Angeboten der Betriebe, der privaten Unternehmen oder auch der öffentlichen Einrichtungen. Zu nennen sind Präsenz-, Hybrid- oder Online-Veranstaltungen. Für KMU stellt Weiterbildung trotzdem eine Herausforderung dar. Denn der Wandel der Zeit erfordert in dieser Hinsicht auch neue Handlungswege von Unternehmen.

Weiterbildung bedeutet eine Herausforderung
Obwohl die Qualifizierungsmöglichkeiten auf den ersten Blick so vielfältig sind, bleibt die Weiterbildungsbeteiligung niedrig. Besonders KMU haben meistens keine zeitlichen oder finanziellen Kapazitäten. Es mangelt an Personal für die Organisation der Weiterbildungen. Es ist schwer, bedarfsgerechte Weiterbildungsangebote bereitzustellen. Wegen Arbeitskräftemangel ist es zunehmend problematisch Beschäftigte für längere Weiterbildungen freizustellen. Dazu kommt, dass viele Schulungen starre zeitliche Weiterbildungsabläufe haben. Dadurch sind sie schwer in den Alltag integrierbar.

E-Learning stellt eine Lösung dar
Die technologische Entwicklung der letzten Zeit prägt auch den Bildungsbereich. Lehr- und Lernformen, Lernaktivitäten und auch die Rolle der Lehrperson und der Lernenden ändern sich. Bildung der Zukunft verlangt einen Wandel von der klassischen zu einer neuen, autonomen, flexiblen und digitalen Lernkultur.
Durch E-Learning ergeben sich heutzutage neue, erfolgsversprechende Wege der Wissensvermittlung und Kompetenzentwicklung. Schon seit Langem erlangen Learning Management Systeme (LMS) und Learning Experience Plattformen (LXP) eine steigende Bedeutung. Mittlerweile nutzen viele Unternehmen interne oder externe Lernplattformen, es liegt bislang aber kein branchenspezifisches System vor. Durch die Entwicklung eines LMS füllt der Weiterbildungsverbund Kommunalfahrzeugtechnik diese Lücke und bietet dadurch eine nachhaltige Lösung und viele Vorteile an.

E-Learning hat Vorteile und Limitationen
Durch ein LMS sind Beschäftigte nicht mehr an einen bestimmten Standort gebunden und können orts- und zeitunabhängig lernen. So lässt sich ein LMS-Kurs einfacher in den Arbeitsalltag integrieren. Darüber hinaus gestaltet sich das Lernen autonom und individuell. Die Lernenden entscheiden frei, wie schnell sie die Themen durcharbeiten oder ob sie einzelne Module noch einmal wiederholen beziehungsweise vertiefen wollen. Multimediale Lerninhalte und vielfältige Lernaktivitäten sprechen zudem Menschen aller Lerntypen an. Außerdem sind die Lernenden immer auf dem neuesten Stand, denn die Online-Inhalte sind einfach zu aktualisieren.  Unternehmen sparen dadurch auch Kosten für Reisen, Seminarräume etc. Und nicht zu vergessen: E-Learning schont die Umwelt.

Voraussetzung für die erfolgreiche Etablierung einer Lernplattform ist es allerdings, dass in Unternehmen bereits eine Lernkultur bestehend ist. Es sollen demnach wichtige Rahmenbedingungen für digitales Lernen vorhanden sein. Nicht zuletzt ist es wichtig, dass die Geschäftsleitung offen gegenüber E-Learning ist und die damit einhergehenden Prozesse ernst nimmt.

LMS-Themen
Mögliche Themen für die LMS-Kurse

Entwicklung des LMS
Um die Vorteile des LMS zu nutzen und die Limitationen abzubauen, setzt der WBV Kommunalfahrzeugtechnik bei der Entwicklung des LMS die Ansätze des Mikrolernens, der Gamifizierung und des sozialen Lernens ein.
In der Projektlaufzeit sollen einzelne LMS-Kurse entstehen, die hochkomplexe Themen aufbereiten. Mögliche Themen wären Energiespeicherung, Sensortechnik, elektrische und H2-Antriebe, Disruption, Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) oder Prozessautomatisierung. Generell kommen dabei die Trends des Strukturwandels der Fahrzeugindustrie in Frage.
Nach der Entwicklung eines didaktischen Konzepts und der Priorisierung relevanter Themen erfolgt die Erprobung der Lernplattform. Es wird die User Experience analysiert, um entsprechende Anpassungen vorzunehmen.

Ausblick
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich der WBV Kommunalfahrzeugtechnik mit der Entwicklung der Lernplattform das Ziel setzt, einem größeren betrieblichen Kreis zukunftsrelevante Themen verfügbar zu machen. Für den Erfolg des LMS ist es entscheidend, dass die LMS-Themen und -Inhalte praxisrelevant sind. Sie sollen sowohl auf den konkreten Unternehmensbedarf als auch auf die Anforderungen der Fahrzeugindustrie zugeschnitten sein. Eine bedeutsame Rolle spielt außerdem, dass alle Lernaktivitäten aus der Perspektive der Lernenden konstruiert sind.
Mit der branchenspezifischen Lernplattform sollen möglichst viele Beschäftigte und Unternehmen die Möglichkeit erhalten, an Weiterbildungen teilzunehmen und zukunftsweisende Qualifikationen zu erwerben.

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